Bereits als kleines Mädchen wusste ich, was ich werden wollte: Chirurgin in der Notaufnahme.
Groß geworden in den 80ern, wurde ich aber zunächst erst einmal Prinzessin und später beim spielen mit den Nachbarjungs ein Cowgirl. Zu meinem Leidwesen allerdings immer mit selbstgebastelten Pistolen aus Holz.
Mit der immer stärker wachsenden Fähigkeit, Buchstaben zu Wörtern zusammenzufügen verlor ich mich mehr und mehr in den unterschiedlichen Welten verschiedener Autoren und Genres. Parallel formten sich auch in meinem Kopf immer wieder neue Geschichten, doch fehlte mir die Ausdauer, diese zu Papier zu bringen. Als Ausgleich dafür trieb ich mit der Länge meiner Aufsätze und Referate in der Schule ein paar Lehrer und Lehrerinnen in den Wahnsinn.
Immerhin: Kreativität bestätigten sie mir alle.
Mein Berufswunsch "Chirurgin" hatte bis kurz vor dem Abitur Bestand, allerdings musste ich dann, aus gesundheitlichen Gründen, kurzfristig umdisponieren. Eine schlechte Voraussetzung, wenn man die Berufsorientierung nur so am Rande wahrgenommen hatte (ich wusste ja, was ich werde: "Prof. Dr. Diana Mucha - Chefärztin!"). Also schwankte ich vollkommen unorientiert zwischen Journalismus ("Ist bestimmt spannend") , Jura ("Anderen zu ihrem Recht zu verhelfen, war schon immer meins!") und Psychologie ("Ist ja so ähnlich, da kann ich auch Menschen helfen").
Letzendlich wurde es dann die Psychologie. Richtig glücklich war ich damit lange nicht. Im Grundstudium liebäugelte ich parallel noch mal kurz mit Jura ("Viel zu trocken für mich") und auch in BWL schnupperte ich mal rein. Aber auch das konnte mich nicht wirklich überzeugen. Ich zog das Vordiplom also durch und stellte dann im Hauptstudium fest: Psychologie kann doch spannend sein. Neues Ziel: Wirtschaftspsychologie und Unternehmensberatung.
Letztendlich kam dann doch alles anders und ich landete nach Ausflügen in die Welt der Personalauswahl und -entwicklung und der beruflichen Rehabilitation in der Jugendhilfe. Wäre ich ein Topf, dann habe ich meinen beruflich passenden Deckel gefunden. Heute arbeite ich in einer besonders tollen Form der Schulsozialarbeit und kann mich dort kreativ austoben. Von Beratung über soziales Kompetenztraining mit Schulklassen und Erlebnispädagogik bis hin zu Berufsorientierung ist alles dabei und mein Team und ich entwickeln ständig neue Ideen und Konzepte.
Kurzfristig kam mir vor ein paar Jahren dann noch in den Sinn, meine Doktorarbeit zu schreiben, aber auf Grund befristeter Arbeitsverträge wurde da nichts draus.
Vor fünf Jahren war sie dann aber plötzlich und unerwartet da: Die Muse und die Ausdauer, eine Idee zur Geschichte werden zu lassen und diese dann auch aufzuschreiben. Und so enstand das Projekt "Arlburg". Einmal angefangen, konnte ich nicht mehr aufhören. Schnell entwickelte sich die Geschichte weiter und auch die Freunde von Ella und Tom sollten ihr Glück in Arlburg finden.
Dank Vollzeitjob geht dies aber alles nicht so schnell wie ich mir das wünschen würde und ich habe auch noch eine Menge zu lernen. Bis dahin empfehle ich euch meine Kurzgeschichten und natürlich auch die von ganz vielen anderen Auoren und Autorinnen in der Spenden-Anthologie "100 Bilder - 200 Geschichten".
Eure Diana Mucha