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Tag 79: Lichtermeer in schwarz-weiß

Berlin.
Im Januar 1998 durfte auch ich endlich mal dorthin 😊
Zu fünft in einem Golf II. Ging damals alles.
Ziel war ein bundesweiter Studenten-Kongress. Geschlafen haben wir bei einem Freund von einem Freund. Auf dem Boden,  im Wandschrank und wo gerade Platz war. Zwischen Vorträgen, Versammlungen, Demos und Partys war aber auch etwas Sightseeing angesagt.

Und so wanderten wir durch die Stadt und ich machte mit meiner neuen Kamera von Canon (die ich zu Weihnachten bekommen hatte) wunderschöne Bilder im Sonnenuntergang.

Es waren so schöne Farben, daran kann ich mich noch erinnern. Wie gemalt. Postkartenbilder. Die vielen imposanten Gebäude in unterschiedlichen Grautönen, hoben sich in den Straßenschluchten von tiefen Rottönen der untergehenden Sonne ab. Der wolkenfreie Himmel bot ein farbliches Kontrastprogramm. Dort, wo Gebäude von Flüssen (Spree? Havel?) umgeben waren, spiegelte sich alles im etwas modrigen Wasser. Das letzte Flimmern der Sonne zeichnete die Fassaden in ein ein weiches rotgetränktes Licht.

So schön, so gut! Warum sind die Bilder dann schwarz-weiß?
Weil ich Trottel den falschen Film gekauft habe. Erst beim  Abgeben des Films machte mich der Fotograf im Fotolabor meines Vertrauens darauf aufmerksam,  dass es ein schwarz-weiß-Film ist 😳

Da gingen sie hin ... die wunderschönen Farben 🤣
Was habe ich mich geärgert!

Im Nachhinein muss ich aber sagen, gefallen mir die Fotos richtig gut. Sie haben so etwas minimalistisch-reduziertes. Für die Künstler:innen unter euch: Gibt es dafür einen passenden Begriff?

Im Fotoalbum stechen dieser Bilder auf jeden Fall hervor. Weil sie anders sind. 
Und in meinem Kopf ... ja, da sind die Farben da. Vielleicht etwas verklärt und zu weich und zu rot. Aber wen interessiert das schon? 😊

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