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Tag 91: Superstar

1997: Das Marburger Stadtmagazin "Express" veröffentlicht eine kleine Anzeige:
"Junge Frauen für eine Girl-Group gesucht."
Zwei trunkene Studentinnen lachten sich schlapp. Der nachfolgende Dialog hat ungefähr so stattgefunden:
B.: "Du könntest zum Casting gehen?"
Ich: " Bist du verrückt?"
B.: "Du kannst singen ..."
Ich: "Unter der Dusche, im Auto, beim Karaoke ..."
B.: "Komm wir melden dich da an. Einfach nur zum Spaß."

Zwei Wochen später saß ich auf einem Sofa und mir gegenüber der Produzent. Er fragte mich dies und das ... ich antworte dieses und jenes und hatte Spaß. Ehrlich! Ich war tiefenentspannt, schlagfertig und voll gut drauf. Es ging ja um nichts.

Drei Tage später ein Telefonanruf. RECALL 😳
Mit 'nem Koffer voller verschiedener Outfits  zum Fotoshooting. Wer sollte ich sein? Für "Ginger" war ich zu unterkühlt, für "Baby" zu laut, für "Scary" zu gewöhnlich, für "Posh" zu casual und für "Sporty" zu ... äh ... lassen wir das 🤣

Nach dem Shooting noch mal ein Gespräch mit dem Produzenten:
Er: "Aus Remscheid kommst du? Da war ich früher immer in der Disco XY."
Ich: "Das muss aber schon lange her sein.  Die ist doch schon vor Ewigkeiten abgebrannt."
(Komplimente kann ich, oder?)

Ein weiterer Anruf zwei Tage später: "Wenn du willst, bist du in der Band!" 😳

Was fehlt? Richtig: Ich hatte kein einziges Mal gesungen 🤣
Auf meine Nachfrage diesbezüglich, erklärte man mir, dass das erst mal nicht so wichtig sei. Der Spirit der Gruppe müsse passen.
Ach so! Da war er doch, mein Part in der Band: "Milli Diana Vanilli"

Und wie man sieht, bin ich nicht reich und berühmt geworden, sondern habe mich für die Fortführung meines bodenständigen Studiums entschieden.

Und ohne mich, gab es auch keinen Erfolg 😉
Ist doch klar, oder? 🤣

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