Im Sommer 2001 machte ich ein Praktikum in einer Unternehmensberatung. Ich wurde einem Berater zugeteilt, der sich darauf spezialisiert hatte, ausscheidende Bundeswehrangehörige durch verschiedene Seminare auf die Zeit nach der Bundeswehr vorzubereiten.
Zu diesem Zweck waren wir in ganz Deutschland, aber auch im Ausland unterwegs. Eine interessante und sehr spannende Zeit.
Am Tag vor unserem Flug zum Luftwaffenstützpunkt Deccimomannu/Sardinien passierte leider das Unvorstellbare: Der Terroranschlag aufs World Trade Center. Schock, Ungläubigkeit, Überforderung ...
Und trotz allem flogen wir am nächsten Tag frühmorgens vom Militärflughafen Köln/Bonn mit der Transall und zwei Zwischenstops nach Sardinien. Irgendwie hatten wir uns das alle anders vorgestellt: Geplant waren 4 Tage Seminar und 3 Tage "Urlaub". Die Transall kam halt nur einmal wöchentlich vorbei.
Jetzt erlebten wir einen Luftwaffenstützpunkt und Bundeswehrangehörige in höchster Alarmstufe. Es war eine sehr angespannte Zeit. Das Seminar haben wir zwar durchgeführt, aber irgendwie waren wir alle mit den Gedanken woanders.
Das war für mich zwar keine schöne, aber eine prägende und vor allem lehrreiche Erfahrung und Gott sei Dank wurde in dieser Woche, trotz aller Sprachbarrieren in dieser viel geredet und diskutiert wurde.
Mein Fokus aufs Leben veränderte sich in diesen Tagen und den nachfolgenden Wochen/Monaten. Unbedarftheit wurde durch einen neuen Blick auf Sicherheit ersetzt.
Nachdenk-Fakt:
Frieden hat viele Feinde. Terrorismus ist nur einer davon. Hunger, Durst, Armut, Habgier, Unterdrückung, Ungerechtigkeit u. v. m., spielen bestimmt eine ebenso große Rolle und sind ebenso (und in
viel größerem Ausmaß) weiterhin vorhanden.
Gab es in eurem Leben ebenfalls einschneidende Erlebnisse?
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