Bevor der Frühling in den nächsten Tagen wirklich kommt, habe ich noch eine kleine nächtliche Odysee durch Marburg für euch.
17.12.1997: Wir waren auf einer Party im Studentenwohnheim am Marburger Schloss. Irgendwann berichtete einer der Raucher, dass es draußen ziemlich glatt sein würde.
Wer sich in Marburg auskennt, weiß, dass das Marburger Schloss auf einem Berg thront und der Weg durch die Oberstadt (die Altstadt, die sich unterhalb des Schlosses befindet) in die Kernstadt im Tal mit Kopfsteinpflaster gepflastert ist. Steile Wege, enge Gassen und Treppen, die sich zwischen Häusern winden. Und dann auch noch spiegelglatt. Zwei Gegebenheiten, die den Weg nach Hause in dieser Nacht sehr abenteuerlich werden ließen.
Wir Mädels trugen Schuhe mit Absätzen. Ich denke, ihr könnt euch vorstellen, was das heißt, oder?
Wir rutschten irgendwie ins Tal, einzig und allein einige Autoaußenspiegel, Laternenmasten, das eine oder andere Treppengeländer und Fenstersimse retteten uns auf dem Weg nach unten.
Dort angekommen, wollte kein Taxi uns nach Hause fahren. Also ging es weiter zu Fuß. Die letzten 50 Meter, kurz vor dem Ziel, mussten wir noch einen kurzen steilen Berg überwinden. Kein Problem für uns, mittlerweile seit über drei Stunden, Blitzeis-Erprobte. Ein beherzter Griff in den Maschendrahtzaun der Nachbarn und Schritt für Schritt nach oben gezogen. Leider hat N. kurz vor "oben" den Halt verloren, und uns auf dem Weg nach unten alle mitgerissen.
Viel Gelächter, keine Verletzten und stinkige Nachbarn, deren Nachtruhe wir störten. Wir haben es im dritten Anlauf dann hinbekommen
Eine Nacht, die wahrscheinlich niemals in Vergessenheit geraten wird. Hattet ihr auch schon mal Blitzeis-Erlebnisse?
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