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Tag 169: Automatenglück

Wir kamen gestern beim Spazierengehen an einem Kaugummiautomaten vorbei. Ein heutzutage eher seltenes Relikt. Leicht verrostet, bemalt und mit einer drehbaren Münzscheibe. Immer noch mit Ausgabefach, in das jede:r seine (wahrscheinlich nicht frisch desinfizierten 🙈) Finger steckt und nach den süßen Kugeln stochert. Schon ein bisschen ekelig. Wenn ich mir heute dort etwas rausholen und das dann in den Mund stecken müsste ... bäh!

Früher war es aber ein Highlight, es galt der Slogan "Dreck reinigt den Magen" und die Dinger hingen ja gefühlt an jeder Hauswand. Und zwar den ganzen Schulweg entlang. So funktionierte Kinder-Früh-Konditionierung Richtung Spielautomaten: Geld rein - Belohnung raus. Gefüllt mit runden bunten Kaugummigkugeln und später auch mit immer mehr Nippes zum spielen. Ich habe übrigens jetzt beim schreiben tatsächlich diesen Geschmack im Mund ... sehr interessant, was das Gehirn so kann.

Früher reichten 10 Pfennig, heute müssen dort mindestens 20, wenn nicht sogar 50 Cent rein. Das habe ich mir mal genau angesehen. Dafür gibt es dann meist umweltunfreundlich aber hygienisch verpacktes Kaugummi oder Spielzeug, wie Freundschaftsbänder.

Und mal ehrlich: Was waren das noch für romantische Zeiten, als aus dem Autmaten mit etwas Glück ein Ring herauskam, mit der die erste große Liebe im Grundschulalter besiegelt werden konnte ❤ 💑 👫 und im Anschluss wurde mit den 103 Kugeln Ausschuss ein Wettbewerb veranstaltet, wer am meisten in den Mund bekommt und damit die größte Kaugummiblase machen kann.

Erinnert ihr euch? Schmeckt ihr es auch?

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