Wir sind früher fast immer mit dem Auto in Urlaub gefahren: nach Bayern, an die Ostsee, nach Österreich, Italien und England.
Ohne Klimaanlage, dafür mit blauen faltbaren Straßenkarten, die man zwischendurch gegen andere austauschen musste, weil die Strecke auf Karte Nr. 7 weiterging.
Mama hatte den Korb mit dem Essen im Beifahrerfußraum und sobald eine Box geöffnet würde, erfüllte der Geruch von warmen Bütterchen mit Käse oder Aufschnitt das Auto.
Die langen Fahrten verbrachte ich mit lesen, manchmal durften wir unsere Kasetten hören (unterbrochen vom Radio-Stau-Service), ich studierte die Streckenpläne und lernte Autokennzeichen auswendig. Oft stritt ich mich aber auch einfach nur mit meiner Schwester um jeden Zentimeter Platz auf der Rückbank.
An der Grenze dann die pure Aufregung: Pässe zeigen und jedes Mal die bange Frage: Würde man uns in das Nachbarland einreisen lassen? Würde das Auto auf Schmuggelware durchsucht werden (ist übrigens nie passiert).
Und wenn man das dann geschafft hatte, durfte man endlich mit diesem fremden Geld bezahlen und ständig im Kopf umrechnen, wie viel die Einkäufe in Deutschland kosten würden. Angewandte Mathematik! Ein Highlight für alle Mathelehrer:innen.
Abenteuer pur ❤ nicht vergleichbar mit heute.
Erinnert ihr euch auch?
Fotos: Pixabay
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Anita (Dienstag, 18 Mai 2021 11:13)
Wir sind auch immer mit dem Auto in Urlaub gefahren und ja, es ware pure Aufregung, wenn es über die Grenze ging. Warum hatte man eigentlich immer so einen Schiss, dass man verhaftet wird?